Kaiser’s Tengelmann Filialen stehen vor der Schließung

Supermarkt-Kette beklagt hohe Verluste und plant Filial-Schließungen

Am Abend des Donnerstag, den 22.09.2016 hat sich eine Repräsentation der Supermarkt-Kette Kaiser’s und Tengelmann mit Vertreten von Ver.di, REWE und EDEKA am runden Tisch getroffen, um kommende Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung zu verkünden. Besonders Ver.di hatte in der Vergangenheit Bedenken zu den Arbeitsplätzen in den über 400 Filialen geäußert. Eine Fusion mit dem Wettbewerber EDEKA war zuvor vom Kartellamt genehmigt und wieder untersagt worden.

Aktuelle sehen die Pläne wie folgt aus:

Kaiser’s Tengelmann wird in den kommenden Monaten und Jahren progressiv Filialen schließen über das Pensum der vergangenen Jahre hinaus. Während momentan noch etwa 450 Kaiser’s Tengelmann Filialen bestehen, könnte die Zahl in naher Zukunft auf weit unter 400 sinken. Dies betrifft in höchster Wahrscheinlichkeit Filialen in ländlicheren Gebieten, die eine geringe Profitabiliät und hohe Renovierungsbedürftigkeit aufweisen. Am runden Tisch konnten am vergangenen Abend noch kein Kompromiss zum Verbleib der Mitarbeiter gefunden werden.

Experten befürchten vielerorts einen sinkenden Wettbewerb im Lebensmittel-Segment, was Verbraucher vor allem mit höheren Preisen und geringerer Vielfalt treffen wird. Vielerorts agieren damit nur noch 4 Supermarktketten anstelle von acht – wie vor einigen Jahren noch der Fall.

Das ist die Situation bei Kaiser’s Tengelmann

Das Familienunternehmen hat bereits seit mehreren Jahren im Lebensmittel-Segment mit Verlusten zu kämpfen. Diese wurden in den vergangenen Jahren durch Überschüsse der Handelsketten Kik und Obi kompensiert. Dieses Geschäftsgebaren soll in Zukunft aufgegeben werden. Wie wir bereits in einem früheren Artikel berichtet haben, hatte Kaiser’s auch seinen Online-Supermarkt Bringmeister.de bereits auf die Liefergebiete Berlin und München fokussiert.

Können Online-Supermärkte und Lieferdienste die Schließungen abfangen

Aus Unternehmenssicht können Online-Supermärkte aus Kostengesichtspunkten eine Alternative zu personalintensiven Filialen bieten. Im konkreten Fall ist aber zu vermuten, dass Distanz-Liefersysteme dem Kunden nicht zugute kommen, da sie a) Filialen in Gebieten von der Schließung bedroht werden, die noch nicht an das Liefernetz angebunden sind und b) die dort kaufende Zielgruppe häufig 60 Jahre und älter ist und eine geringe Online-Affinität besitzt.

Wer seine Lebensmittel in Zukunft dennoch über einen Online-Supermarkt beziehen möchte, der findet unsere Liste der Supermärkte auf foodimpress.de.

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